Dutzend Kanzler 1919–1933?!
Seit dem Ende des ersten Jahrhundertgedenkens 2014 – 2019, dessen Abschlussjahr in Europa spärlich begangen wurde, enthalten die Webseiten des Weimarer Republik e.V. (siehe Bild) eine Liste der Kanzler der ersten deutschen Republik.
Nach dieser Aufstellung sollte Republikbegründer Philipp Scheidemann (SPD) in der Funktion des Reichskanzlers von zehn Männern nachgefolgt werden, bis sich der Untergang dieses dann vierzehnjährigen Staates vollzog. Schlusslicht dieser „Mannschaft“ bildete Kurt von Schleicher, der das dritte Präsidialkabinett leitete.
Stimmt das? Dem ist entgegenzuhalten, dass der Reichspräsident nach dem Sturz von Schleichers am 30. Januar 1933 das vierte Präsidialkabinett in Folge berief, mit dessen Leitung Adolf Hitler (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei) betraut wurde. Vor dieser Ernennung dienten elf Kanzler unter zwei Präsidenten. Zwischen Scheidemann und Hitler waren es also zehn, was insgesamt zwölf macht.1
Wie begründet der vom Bund geförderte Verein die Aufstellung einer Mannschaft?
Zum gezeigten Bild werden wir eine korrekte Version erstellen. Erst dadurch wird der Geschichte Rechnung getragen. Diese Darstellung wird zum besseren Verstehen der Ereignisse in und außerhalb Deutschlands, zum Beispiel jener in Paris und Versailles 1919.
1. Entsprechend wird Philipp Austermann im April 2024 in Sehepunkte vom Rezensenten Marcel Böhles zitiert.